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Selket – die magische Giftspeierin

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Selket – die magische Giftspeierin

Ägyptische Skorpiongöttin, die „die Lungen atmen lässt“

Wikipedia: Selket (auch Serqet, Selqet, Serket, Serket-Hetit, Serket-hetet, Selkis oder Selqis) ist eine Göttin in der ägyptischen Mythologie. Sie ist Schutzgöttin der Heilkundigen und zusammen mit Isis, Neith und Nephthys eine der vier Schutzgöttinnen der vier Horussöhne, die die Särge und Kanopen bewachen.

Selket erscheint meist in Frauengestalt, die einen giftigen Skorpion auf ihrem Haupt trägt. Auf anderen Darstellungen ist Selket ein Skorpion mit Frauenkopf. Da sie auch als göttliche Mutter verehrt wurde, gibt es auch andere Darstellungen der Göttin: ein Frauenkörper mit Löwen- oder Krokodilkopf und mit Messern bewaffnet. Grabszenen zeigen sie auch als Skorpion, Löwe oder eine sich aufbäumende Kobra.

Schutzgöttin der Heilkundigen, Zauberer und Hexen

Selket geht auf eine alte Lautübersetzung der Hieroglyphenschrift zurück. Man geht davon aus, dass ihr Name ihre Fähigkeit bezeichnet: „die Lungen atmen zu lassen“, beispielsweise nach einem Skorpionstich. Einer offenbar ältere Darstellungsform des Namens, nämlich „Serket-Hetit“ bedeutet: „die, welche die Kehle atmen lässt“, wobei „Hetit“ mit „Kehle“ übersetzt. Da sie Bisse und Stiche giftiger Tiere, speziell der Skorpione vereitelt und heilt, gilt Selket als Schutzgöttin der Heilkundigen, Zauberer und Hexen und wird selbst als große Heilerin und Magierin sowie als Göttin der Schlangenkundigen gesehen. Nicht nur Menschen, sondern auch andere Gottheiten hält sie am Leben. So bewahrt sie den Sonnengott Re vor Dämonen und steht ihm zur Seite, indem sie im Kampf gegen seine Feinde Gift ausspeit und Zaubersprüche wirkt. Sie sendet 7 Skorpione um Isis vor Seth zu schützen. Sie ist Schutzgöttin eines der vier Horussöhne – des Kanopengottes Kebechsenuef. Zudem bekämpft Selket auch Apophis, jenen Gott, der Auflösung, Finsternis und Chaos verkörpert und damit der große Widersacher des Sonnengottes Re ist. Weitere Erwähnung findet Selket in der mythologischen Erzählung um die Geburt des Gottes Horus, in der sie zusammen mit Nephthys der Göttin Isis zur Seite steht, nachdem der Kindgott von einem Skorpion gestochen worden war. Vermutlich wegen der Zauber-Macht beider verschmilzt Selket in Darstellungen und Schilderungen oft auch mit Isis

Das Böse von den Toten fernhalten

Selket ist sowohl Schützerin des Lebens als auch Totengöttin, die im Totenreich wichtige Funktionen inne hat: Im ägyptischen Totenbuch wird Selket als Beschützerin der falkenköpfigen Kanopen erwähnt – jener Gefäße, in denen die Eingeweide der Verstorbenen (insbesondere jene der Pharaonen) aufbewahrt wurden. Bei Einbalsamierungen wurden den Toten die inneren Organe, mit Ausnahme des Herzens, entnommen und in vier getrennten Gefäßen, den so genannten Kanopen, aufbewahrt Diese Gefäße wurden in Gestalt von Göttinnenskulpturen gefertigt. Neben Selket übernahmen auch Isis, Neith und Nephthys die Rolle dieser Schutzgöttinnen. Sie hielten an den königlichen Särgen Wache. Bereits in den Pyramidentexten des „Alten Reiches“ erscheinen diese vier Göttinnen an der Bahre des Osiris als Wächterinnen. Sie sind dafür zuständig, das Böse von den Toten fernzuhalten und heißen die Toten im Jenseits willkommen. Im „Neuen Reich“ stehen diese vier Schutzgöttinnen an den vier Ecken des königlichen Totenschreines und breiten ihre schützenden Arme bzw. Flügel über die Mumie des Verstorbenen. Wenn diesem Unheil drohen würde, können sie mit mächtigen Zaubersprüchen bestrafen und bannen. Am bekanntesten ist die Darstellung der Schutzgöttinnen am vergoldeten Schrein des Tut-ench-amons aus dem Ägyptischen Museum Kairo. In einem altägyptischen Text wird Selket vermutlich deshalb auch als „Nebet-per-nefer“ bezeichnet, als „Gebieterin des schönen Hauses“, was den Ort der Einbalsamierung (Haus der Verschönerung) bezeichnete.

Selkets Hilfe bei „langem Atem“

In den Pyramidentexten des „Alten Reiches“ wird sie als Mutter des Schlangengottes Neheb-kau erwähnt. Gemeinsam mit anderen Göttinnen hat Selket die Aufgabe, den König zu ernähren. Selket wird zur Hilfe gerufen, wo Luft zum Atmen gebraucht wird, wo langer Atem (auch im übertragenen Sinne) gebraucht wird, wo es gilt, eine vergiftete Atmosphäre aufzulösen, zu heilen oder zu vermeiden. Sie gilt als Leibwächterin der Isis und schützt auch Frauen, die in Not sind. Wann immer Frauen das Gefühl haben, dass ihnen die Kehle oder die Brust zugeschnürt wird, können sie mit dieser Göttin Kontakt aufnehmen – am besten, indem sie einmal ganz bewusst ein paar tiefe Atemzüge nehmen. Wenn nötig, dann hilft Selkmet Frauen auch dabei, „Gift zu speien“.´ auch: Selkhet, Selkhit, Selkis, Selchis, Selquet, Selqet, Selqis, Serket, Serkhit, Serqet, Serket-Hetit, Serqet-Hetit Serket-hetet, Serket-hetu

Quelle: Selket

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Neith – die, die Wege öffnet

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Wikipedia: Neith (ägyptisch: „die Schreckliche“) war eine Göttin in der Mythologie des Alten Ägypten. Sie ist eine der ältesten bezeugten Göttinnen und wurde im Laufe der ägyptischen Geschichte als Kriegsgöttin, Schöpfergöttin, Muttergöttin, Göttin von Unterägypten und Totengöttin verehrt.

Neith – die, die Wege öffnet

Ägyptische Schöpfungs-, Kriegs- und Jagdgöttin, Göttin des Handwerks

Neith ist einer der ältesten Göttinnen Ägyptens. Man vermutet, dass sie ursprünglich eine Kriegs- und Jagdgöttin war, denn ihre Attribute sind zwei über einem Schild gekreuzte Pfeile oder Pfeil und Bogen sowie eine gefleckte Tierhaut. Man bezeichnete sie auch als die, die „die Wege öffnet“, denn sie schreitet als Kriegsgöttin voran, gefolgt vom König und seiner Heere. Der Hauptkulturort der Göttin Neith ist die Delta-Stadt Sais (nördlich des heutigen Dorfes Sa el-Hagar). Sie trägt seit frühester Zeit die unterägyptische Rote Krone, die sie als Göttin des Deltas charakterisiert. Andere Kulturorte der Neith sind Esna, Abydos und Memphis. Ihre PriesterInnen standen in einem so hohen Ruf der Weisheit, dass sich auch die vornehmsten Griechen bei ihnen ausbilden ließen. Auf einem Tempelbild der Göttin ist zu lesen: „Ich bin alles, was war, was ist und was sein wird, und kein Sterblicher ist je dazu fähig gewesen, meinen Schleier zu lüften, der mich verhüllt“. Damit scheint sich Neith auch in die Reihe der dreifachen Schicksalsgöttinnen einzureihen.

Neith webte die Welt

Im Laufe der Zeit, in denen andere Gottheiten vorherrschender wurden, wurde Neith in ihrer Zuständigkeit mehr und mehr auf das Handwerk und Gewerbe reduziert. Bedeutend ist hier vor allem die Webkunst. Es heißt, dass sie am Anbeginn der Zeit das Weberschiffchen zur Hand genommen hat, den Himmel in ihren Webstuhl gespannt hat und die Welt gewebt hat. Später soll Neith auch die Menschen das Weben gelehrt haben, so dass Leinenstoffe und -binden als eine Gabe der Göttin gelten. Sowohl des kriegerische Elements, der Weisheit als auch das Webens wegen wird sie später im antiken Griechenland mit Athena identifiziert.

Erfand die Geburt

Nachdem die Welt gewebt war, warf sie ihre selbst gesponnenen Netze aus und zog aus den Urgewässern (siehe auch Mehet-Weret) alle lebendigen Geschöpfe, auch die Menschen. Da sie nicht ständig fischen wollte, „erfand“ Neith schließlich die Geburt. Die allererste Geburt führte sie selbst durch, indem sie in einer Kuhgestalt als Göttin Mehet-Weret den Sonnengott Re zur Welt brachte. Damit gilt sie als ägyptische Muttergöttin, als „Gottesmutter, die Re gebar“. Als ihr Sohn wird andererseits auch der Krokodilgott Sobek genannt, auf einigen Darstellungen sieht man sie ihn stillend an ihrer Brust. Auch mit dem Krokodilsohn wird die Verbindung zu Mehet-Weret in ihrem Aspekt als Göttin der Urflut deutlich.

Wohlergehen der Lebenden und Verstorbenen

Darüber hinaus ist Neith für Heilung und Gesundheit zuständig und ihre Priesterinnen galten als hervorragende HeilerInnen und ÄrztInnen. Neith schützt auch die Schlafenden und durch Zaubersprüche auch Gebäude. Das Wohlergehen umfasste nicht nur die Lebenden. Als Schutzgöttin der Kunst des Einbalsamierens kümmerte sie sich auch um die Verstorbenen. Die gewebten Binden, mit denen man die Toten zu Mumien gestaltete, galten als Gabe der Neith (siehe hierzu auch Taitet). Bereits in den Pyramidentexten des Alten Reiches erscheint an der Bahre des Osiris die Göttin Neith gemeinsam mit Isis, Selket und Nephthys) als Wächterin. Sie heißen die Toten im Jenseits willkommen. Im Neuen Reich stehen diese vier Schutzgöttinnen an den vier Ecken des königlichen Totenschreines und breiten ihre schützenden Arme über die Mumie des Verstorbenen (am bekanntesten ist die Darstellung der Schutzgöttinnen am vergoldeten Schrein des Tut-ench-amons aus dem Ägyptischen Museum Kairo).

Quelle: Neith